Gebäuderaster: Wie effizient ist Ihr Wohngebäude?

• Gebäudeeffizienzklasse gemäß Energieausweis (Verbrauchsausweis)
• Zustand und Technologie der Heizungsanlage nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024)

Aus der Kombination dieser beiden Faktoren ergibt sich eine Einstufung in eines von sechs Rastersegmenten (1a bis 3b), die Auskunft darüber geben, wie dringend Handlungsbedarf besteht – sowohl beim Gebäude als auch bei der Heiztechnik.

Die Einteilung der Gebäudeeffizienzklassen erfolgt auf Grundlage des im Verbrauchsausweis ausgewiesenen Energieverbrauchs pro Quadratmeter und Jahr. Gebäude mit einem Verbrauch von weniger als 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr fallen in die Klassen A bis C. Sie gelten als effizient und für diese Objekte besteht in der Regel kein akuter Handlungsbedarf, da Sanierungsmaßnahmen hier erst langfristig relevant werden.

Bei einem Verbrauch zwischen 100 und 159 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegen die Klassen D bis E vor. Diese Gebäude weisen eine durchschnittliche Effizienz auf. Verbesserungsmaßnahmen sollten mittelfristig, idealerweise bis spätestens 2035, eingeplant werden, um künftige gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.

Gebäude mit einem Verbrauch von über 159 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr gelten als ineffizient. Sie werden den Klassen F bis H zugeordnet. In diesen Fällen besteht ein hoher Handlungsbedarf, insbesondere mit Blick auf die angestrebte Klimaneutralität. Hier sollten Maßnahmen zur energetischen Sanierung bis spätestens 2030 umgesetzt werden, um die Anforderungen der Europäischen Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD) zu erfüllen.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist der energetische Standard der Heizungsanlage.

• nicht GEG-konform (d. h. werden weniger als 65 % erneuerbare Energien genutzt) und technisch am Ende, besteht dringender Handlungsbedarf.
• nicht GEG-konform, aber noch nutzbar: mittelfristiger Bedarf.
• GEG-konform und technisch in gutem Zustand: langfristiger Spielraum.
• Für Neubauten ab 2024 gilt: Sie müssen mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien beheizt werden.

Für alle Gebäude – unabhängig von Alter und Zustand – gilt das langfristige Ziel der Klimaneutralität bis zum 1. Januar 2045. Dies ist sowohl im Gebäudeenergiegesetz (GEG) als auch in der Europäischen Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD) festgelegt.

Ein an die Gebäudeeffizienz, das Heizsystem und die individuellen Gegebenheiten angepasster Sanierungsfahrplan wird damit zum zentralen Instrument für Eigentümerinnen und Eigentümer.

Das Gebäuderaster wurde von der Kompetenzkommission Energiewende des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) entwickelt und dient als praxisnahes Instrument zur energetischen Einordnung von Wohngebäuden. Wer sich ausführlicher mit den einzelnen Kategorien, den zugrunde liegenden Kriterien und dem daraus resultierenden Handlungsbedarf befassen möchte, findet in der offiziellen Publikation des IVD weiterführende Informationen und eine anschauliche grafische Übersicht.

Download: Gebäuderaster für Wohngebäude - PDF des IVD herunterladen

Bei Fragen zur Einordnung Ihrer Immobilie stehen wir Ihnen selbstverständlich gern zur Verfügung.